Kunstausstellung

ERIC KRESSNIG "PLUS"

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eröffnung / Opening: 14.03.2025, 19.30 Uhr / 07.30 pm
Begrüßung / Welcome: Kulturstadtrat Dr. GÜNTER RIEGLER
Eröffnungsrede / Speech: Dr.in RENÉE GADSDEN, Kunsthistorikerin, Kuratorin, Autorin / art historian, curator, author
Ausstellung / Exhibition: 15.03.-29.08.2025, Mi-Mo 13.00-17.30 Uhr / Wed-Mon 1:00-5:30 pm


ERIC KRESSNIG
„PLUS“

In seiner Ausstellung „PLUS“ zeigt der 1973 in Klagenfurt geborene und in Wien lebende Künstler ERIC KRESSNIG Bilder und Objekte, die er zum Teil speziell für das Museum der Wahrnehmung konzipiert hat. ERIC KRESSNIG gehört zu einer jungen, unkonventionell agierenden Künstler:innen-Generation, die ihre Wurzeln zwar in minimalistis
chen und konstruktiven Positionen weiß, sich aber undogmatisch und mit scheinbar großer Leichtigkeit aus allen Bereichen unseres Daseins und unserer Kultur bedient.

Was verbirgt sich hinter diesem „PLUS“, das er lapidar als Titel seiner Werkschau wählt? „PLUS“ ist lesbar als Zeichen der mathematischen Addition, bestehend aus zwei sich im rechten Winkel kreuzende Linien. Es steht als Symbol für Befürwortung, in der Ökonomie deutet es auf Wachstum hin, in der Physik signalisiert es positive elektrische Ladung.

In einem aktuellen Statement beschreibt der Künstler seine Arbeitsweise: "Am meisten interessiert mich die Verbindung von Persönlich-Individuellem mit formal geometrischen Darstellungsformen. Dazu greife ich Strategien der Kunstproduktion auf und entwickle diese weiter. Die Einführung eigener Gesetzmäßigkeiten und Narrative in Verschränkung mit unmittelbarem sinnlichen Erleben bilden die Basis meines Werkbegriffs."

Für seine Ausstellung im MUWA hat ERIC KRESSNIG einige neue Arbeiten entwickelt, die den Grundriss des Hauses zum Ausgangspunkt nehmen. So hat er ein dreidimensionales Objekt konzipiert, das sich auf die oktogonale Form des Baukörpers bezieht und damit in einen Dialog mit dem Raum tritt. Auch in der Malerei nimmt er die Form des Oktogons in teilweise untergliederten und gedoppelten Farbflächen auf. In anderen Arbeiten bezieht er sich beispielsweise auf seine eigenen Körpermaße. Vorhandenes, Messbares und Bestimmbares bietet ihm eine Fülle an Material, aus dem er seinen konzeptuellen Ansatz entwickelt.

KRESSNIGS Methode, Bezugssysteme aus zum Teil kunstfernen Bereichen mit einer formal reduzierten Bild-Sprache zu verbinden, fordert die Betrachter:innen dazu auf, im Erleben der Werke diese Quellen zu entschlüsseln. Hingewiesen auf die Komplexität seiner Arbeit und die Herausforderung, vor die er die Besucher:innen stellt, erwidert er spontan: „Ich hab‘s ja auch nicht leicht.“ So spielerisch sein Werk auch zwischen den verschiedenen Bezugssystemen oszilliert, so stringent gestaltet er daraus seine Formfindung und verzahnt die einzelnen Werke der Ausstellung miteinander. Er formuliert das so: „Dahinter steht ein Gedanke, dass man über ein Ding durch einen längeren Transferprozess zu einem Werkkörper gelangt, der in ein komplexes System innerhalb einer Ausstellung führt.“


Der Künstler gibt keine Lesart vor und konfrontiert die Betrachtenden mit ihrer eigenen Freiheit. Es ist ein ebenso sinnliches wie intellektuelles Vergnügen, sich auf die Werke ERIC KRESSNIGS einzulassen, seinen Spuren zu folgen und individuelle Zugänge zu finden.

 

Eva Fürstner / Sabine Richter

 


ERIC KRESSNIG
„PLUS“

In his exhibition “PLUS“, the artist ERIC KRESSNIG, who was born in Klagenfurt in 1973 and lives in Vienna, shows pictures and objects, some of which he conceived specifically for the Museum of Perception. ERIC KRESSNIG belongs to a young, unconventional generation of artists who, although rooted in minimalist and constructivist positions, draw undogmatically and with apparent ease from all areas of our existence and culture.

What lies behind this „PLUS“, which he succinctly chooses as the title of his exhibition? „PLUS“ can be read as a sign of mathematical addition, a symbol composed of two lines crossing at right angles. It symbolises advocacy, in economics it stands for growth, in physics it signalizes a positive electrical charge.

In a recent statement, the artist describes his work method: „What interests me most is the combination of the personal and individual with formal geometric forms of representation. To this end, I take up strategies of art production and develop them further. The introduction of my own laws and narratives in combination with immediate sensual experience form the basis of my concept of work.“

For his exhibition at the MUWA, ERIC KRESSNIG has developed several new works that take the floor plan of the building as their starting point. He has designed a three-dimensional object that refers to the octagonal shape of the building and thus enters into a dialogue with the space. In his paintings, too, he takes up the shape of the octagon in partially subdivided and doubled areas of colour. In other works, for example, he refers to the dimensions of his own body. Existing, measurable and determinable objects provide him a wealth of material from which he develops his conceptual approach.

KRESSNIG‘s method of combining reference systems from areas that are sometimes far removed from art with a formally reduced visual language invites the viewer to decipher these sources by experiencing the works. When asked about the complexity of his work and the challenge he presents to the visitors, he spontaneously replies: „It‘s not easy for me either.“ As playfully as his work oscillates between the various reference systems, he uses them to stringently shape his form-finding and interlink the individual works within the exhibition with each other. „The idea behind is that, through a longer transfer process, one arrives at a body of work that leads to a complex system within an exhibition.“

The artist does not prescribe a reading and confronts the viewer with their own freedom. It is both a sensual and intellectual pleasure to engage with ERIC KRESSNIG‘s works, to follow in his footsteps and find individual approaches.

 



ERIC KRESSNIG, geboren 1973 in Klagenfurt. 1996-2001 Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien.
Österreichische und internationale Einzel- und Gruppenausstellungen seit 1998 (Auswahl):
OSAS Vasarely Museum Budapest HU; Künstlerhaus Palais Thurn und Taxis Bregenz; Österreichisches Kulturforum Budapest HU; MMKK Klagenfurt; flac image kunstraum p.p. Langenlois; Galerie Vorspann Zelezna Kappla; Schloss Wiespach Hallein; Csikász-Galerie Veszprém HU; Kunsthaus Kollitsch Klagenfurt; Stadtgalerie Klagenfurt; Nödok St. Pölten; Museum Liaunig Neuhaus/Suha; Trivium Hemmaberg; Landhaus Klagenfurt; Kunsthaus Wiesbaden DE; Bildrecht Wien; Galerie Tristan Lorenz Frankfurt/Main DE; Kunsthaus Fürstenfeldbruck DE; museumkrems; arlberg1800 Contemporary St. Anton; Rittergallery Klagenfurt; Palazzo Ducale Mantova IT; Parallel Wien; Tank.203.3040.AT Neulengbach; Artmark Galerie Wien; Galerie im Traklhaus Salzburg; ArchitekturHausKärnten Klagenfurt; ZS art Wien; Barockschlössl Mistelbach; allerArt Bludenz; Stadtgalerie Lehen Salzburg; Galerie Gerersdorfer Wien; KGLU Slovenj Gradec SI; Sammlung Essl Klosterneuburg; raumimpuls Waidhofen/Ybbs; Fine art gallery Rajko Mamuzic Novi Sad SRB; Kunst im öffentlichen Raum Wiesbaden DE; museumORTH Orth/Donau; Kunsthalle m3 Berlin; Galerie Leonhard Graz; Mestrovic Pavilion HDLU-Zagreb HR; Jesuitenfoyer Wien; [kunstwerk] krastal; Künstlerhaus Wien; Massachusetts Museum of Contemporary Art MASSMoCA USA; atelierfrankfurt/Main; flat1 Wien; Kunstverein Kärnten Klagenfurt; Bäckerstrasse 4 Wien; Galerie Strickner Wien; Sammlung Urban Waidhofen/Ybbs; Galeria UMELKA Bratislava SK; Werner Berg Museum Bleiburg; LeRoy Neiman Center New York USA; Cite des Arts International Paris FR; Kunstraum Innsbruck; Stadtgalerie Klagenfurt; Alte Schmiede Wien; Galerie3 Klagenfurt; Künstlerhaus Klagenfurt; Kupferstichkabinett Akademie der bildenden Künste Wien; Semperdepot Wien.
Preise/Stipendien (Auswahl): BA/CA-Kunstpreis Kärnten (2002), Paris Stipendium Cité des Arts, Land Kärnten (2007), Staatsstipendium für Bildende Kunst (2008), Frankfurt/Main Residency, Stadt Wien (2010), Hradil Stipendium, Erste Sparkasse Kulturfonds (2011), Kulturförderpreis Kärnten (2012), Kunst.Volksbank.Kärnten Kunstpreis (2014). Seine Arbeiten sind in vielen bedeutenden öffentlichen Sammlungen vertreten. Er lebt und arbeitet in Wien.

www.kressnig.com




Dr.i
n RENÉE GADSDEN, geboren in New York. Studium der Kunstgeschichte an der Brown University (AB Hon.), Postgraduiertenstudium der Kunstgeschichte an der Universität Wien, Studium der Bildhauerei bei Brigitte Kowanz (Mag. art.) und der Kultur- und Geistesgeschichte bei Manfred Wagner (Dr. phil.) an der Universität für angewandte Kunst Wien. Sie arbeitet als Kuratorin, Kunstvermittlerin und Autorin u.a. für die Albertina Wien, die Wiener Secession, das Philosophicum Lech, das Belvedere Wien, die Pinakothek der Moderne München, das Künstlerhaus Klagenfurt, das KOENIGmuseum Landshut, das Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, das Europäische Forum Alpbach und das Jüdische Museum Wien. Sie gehört dem Kunstbeirat der Stiftung Ruth Baumgarte in Bielefeld an und ist Jury-Mitglied des Parallel Vienna/Bildrecht Young Artist Award. Dr. Renée Gadsden ist Korrespondentin der kunst:art Zeitung, hat zahlreiche Bücher, Essays und Katalogtexte veröffentlicht und war viele Jahre als Dozentin an österreichischen Universitäten tätig, u.a. am Institut für Kunsttheorie der Universität für Angewandte Kunst Wien, wo sie das Institut für Sprachkunst, das österreichweit erste Programm für kreatives Schreiben mit akademischem Abschluss, mitbegründet hat. Sie lebt in Wien.