Lesung

Dr. FRANZ SCHUH, Schriftsteller, Essayist "Sinnlichkeit der Wahrheit. Über Wahrheitsbegriffe."

 

Im Rahmen der MUWA-Reihe

Wahrnehmung gestaltet die Welt

Dienstag, 11.6.2024, 18.30 Uhr

Eintritt frei!

Die Lesung hier nachhören/-sehen: https://youtu.be/yupA0d21xs4

 

In unseren Vorstellungen ist „die Wahrheit“ in verschiedenen Rollen besetzt. Sie ist, ähnlich wie das Glück, ein Streitpunkt: „Da streiten sich die Leut' herum / oft um den Wert des Glücks; / der Eine heißt den Andern dumm, / am End' weiß keiner nix.“ So heißt es in Raimunds „Hobellied“, das aus der Fiktion heraus gesungen wird, dass es wurscht ist, wen man für einen Dummkopf hält, weil das Schicksal am Schluss eh alle gleich hobelt. Die Kunst - wie seinerzeit der Mythos - arbeitet (gefährlicherweise) mit einem nicht wissenschaftlichen Begriff von Wahrheit, der dennoch nicht Lüge ist. Es sind Phantasiegebilde, in denen die Menschen einander ihre Wahrheiten erzählen, Fiktionen, die ihre Überzeugungskraft nicht zuletzt aus ästhetischen, sinnlichen „Einbildungen“ schöpfen.                                                                                     

                                                                                     FRANZ SCHUH

 

 

FRANZ SCHUH (*1947), Schriftsteller und Essayist, studierte Philosophie, Geschichte und Germanistik an der Universität Wien. Er ist Lehrbeauftragter an der Universität für Angewandte Kunst in Wien und Kolumnist für Zeitschriften und Rundfunkstationen. Er erhielt neben anderen den Preis der Leipziger Buchmesse (2006), den Österreichischen Kunstpreis (2011) und den Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay (2021). Im Zsolnay-Verlag erschienen u.a. seine letzten beiden Bücher Lachen und Sterben (2021) und Ein Mann ohne Beschwerden (2023).

 

Im Rahmen der Lesung von FRANZ SCHUH stellt die Buchhandlung Moser Morawa dankenswerterweise einen Büchertisch zur Verfügung.

 


Vortrag aus der Reihe WAHRNEHMUNG GESTALTET DIE WELT

von Prof. Dr. MARC RIES

Freitag, 2. Februar 2024, 18.00 Uhr


Marc Ries promovierte am Institut für Philosophie der Universität Wien. Forschungen, Publikationen zu Massenmedien, Gesellschaft/Institutionen und Kunst. Vertretungsprofessuren an der Universität Jena und der HGB Leipzig, von 2010 bis 2023 Professor für Soziologie und Theorie der Medien an der Hochschule für Gestaltung Offenbach/Main. Kurator im Feld des Kinos, der Kunst und der Geschichte. 
Letzte Publikation: Video/Film. Introduction and Penultimate Pictures. In: Dieter Daniels, Jan Thoben (ed.), Video Theories: A Transdisciplinary Reader. Bloomsbury Academic, New York, London, Dublin 2022.

 

Mit der Programmlinie „Wahrnehmung gestaltet die Welt“ - konzipiert von Magistra Alfreda Draxler - werden im Rahmen von Veranstaltungen ExpertInnen zur Themenstellung ins MUWA eingeladen.

 

Ausgehend von der Fragestellung Wie sehe ich die Welt? - Sinneserfahrung im Dialog sollen Inhalte mit großer Bandbreite aus verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

 

Ziel ist, sinnliche Wahrnehmungsprozesse als Grundlage menschlichen Handelns zu reflektieren: Wie nehmen wir wahr? Das Leben? Die individuelle Zeit? Die Beziehungen zwischen Personen, Dingen? Eindeutige Fragen ergeben oft mehrdeutige Antworten und in der differenzierten Auseinandersetzung wird Reflexion ermöglicht.

 

Das Museum der Wahrnehmung versteht sich in dieser Reihe als Ort der Auseinandersetzung zu Fragen des Wahrnehmungsprozesses und der Ästhetik.