Freitag, 2. Februar 2024, 18.00 Uhr, MUWA
Eintritt frei!
AI-Anwendungen lassen staunen ob ihrer mittlerweile alltäglichen Innovationen. Ihre Performanz scheint allen alten Techniken und dem Menschen selber überlegen. Ein „staunenswertes Wissen“
also, das anregt, weiterzudenken. Warum etwa manche mit AI entwickelten Dinge vor allem phantastisch anmuten, wie aus einer anderen Welt: Overprocessed Images, mit GAN hergestellte Artefakte,
Text-to-Image Modells, ChatGPT.
Es scheint, als ob die rechnende, algorithmische Intelligenz äußerst kreativ vorgeht, als ob sie sich – während ihres »unüberwachten Lernens« – zu einer technoiden Einbildungskraft hin
weiterentwickelt, zu einer neuen Art von Imagination, die Lust bezeugt, neue Wesen zu erzeugen, jenseits aller menschlichen Vorstellung und Funktionalität. Als ob eine jede AI, ein jedes
cognitive computing ein nicht-rationales Element als ihre Voraussetzung hat. Sind diese Maschinen also »künstlerische«, begabt mit ästhetischen Kräften? Kann es sein, dass man zugleich von
einem »Künstlichen Imaginären« sprechen sollte, als ein notwendiges Double der »Artifiziellen Intelligenz«? Doch scheint diese Formel tautologisch, kann denn Imaginäres anderes, denn
„artifiziell“ sein, da die Einbildung ja den immanenten Auftrag hat, bisher Nicht-Existentes, Nicht-Gesehenes und -Gehörtes hervorzubringen?
Auf der anderen Seite hat es den Anschein, als ob AI generierte Bilder für die Wahrnehmung eine Art Demonstration ihrer Voraussetzungen sind, dergestalt, dass, gemäß dem konstruktivistischen
Postulat, ein jedes Wahrnehmen nicht die Außenwelt als ihre Referenz hat, sondern die Innenwelt subjektiver Modellbildungen. Dass also ein technisch-artifizielles Bild eine direkte
Entsprechung im Subjekt selber hat, in seinen formal-algorithmischen wie auch in seinen imaginären Produktionen. Wir uns also in diesen Bildern vor allem selber erkennen. Dem gilt es zu
folgen.
Der Eintritt ist frei!