Kunstausstellung

GÜNTER WALTER "Parallelen"

 

 

 

 

 

Die offzielle Eröffnung der Galerientage von aktuelle kunst in graz fand heuer am 5. Mai im MUWA statt!

Im Rahmen der Eröffnung der Galerientage sprachen die Organisatorin TANJA GASSLER sowie Kulturstadtrat Dr. GÜNTER RIEGLER

Informationen zum gesamten Programm der Galerientage unter www.aktuellekunst-graz.at!

 

Fotos: aktuelle kunst in graz


Bericht von WALTER TITZ in der Kleinen Zeitung vom 28. Juli 2017


ORF STEIERMARK MEDIENBERICHT

ORF-Kulturredakteurin Alina Samonig, Künstler Günter Walter, Tanja Gassler, Kameramann Ernst Hasiba

 

ORF KULTUR STEIERMARK HEUTE

ALINA SAMONIG berichtet über die Galerientage von aktuelle kunst in graz am 6.5.2017

 

TANJA GASSLER: „Die Galerientage wollen an einem Wochenende wirklich gebündelt zeigen, was es an zeitgenössicher bildender Kunstproduktion in Graz gibt. Wir haben 27 Galerien und Institutionen dabei, die sehr vielfältige und unterschiedliche Zugänge zur bildenden Kunst präsentieren.“

 

Geradlinig präsentiert sich das Museum der Wahrnehmung mit Strichzeichnungen aus Bleistift- oder Buntstiftlinien. GÜNTER WALTER: „Das Bildformat ist in sechs Teile geteilt und in jedem Teil sind nochmals Unterteilungen und diese sechs Einzelabschnitte sind unterschiedlich breit, damit eine unregelmäßige Abfolge entsteht und keine regelmäßige.“

 

Bis 12. Mai war der Bericht downloadbar unter

http://tvthek.orf.at/profile/Steiermark-heute/70020

 


Bericht von MICHAELA REICHART in der Kronenzeitung vom 7. Mai 2017


Fotos der Eröffnung und der Führungen sowie des Galerietage-Rundgangs

 

GÜNTER WALTER führt durch seine Ausstellung

 

GÜNTER WALTER im Gespräch mit dem Rundgangsleiter LORENZ eSeL SEIDLER

 

Rundgang mit der vierten Station durch die Ausstellung GÜNTER WALTER "PARALLELEN" im MUWA mit LORENZ eSeL SEIDLER und Galerientage-Organisatorin TANJA GASSLER

 

Eröffnung am 5. Mai 2017, 19:00 Uhr

 

Rede zur Eröffnung / Künstlergespräch:

Dr. Theres Rohde, Kuratorin am Museum für Konkrete Kunst Ingolstadt

 

Ausstellung: 6. Mai bis 1. September 2017

http://www.guenterwalter.de/

 

Den musikalischen Part des Abends bestritt die Grazer Band I LOVE MILK - Miguel Pettenhofer und Charlotte Hirschberg.

 

Die offzielle Eröffnung der Galerientage von aktuelle kunst in graz fand heuer im MUWA statt!

> Führung mit dem Künstler GÜNTER WALTER am 6. Mai 2017, 14:00 Uhr

> Führung durch die WALTER-Ausstellung am 7. Mai 2017, 13:00 Uhr

> Rundgang mit LORENZ eSeL SEIDLER, Fotograf, Kurator, Moderator,

    am 7. Mai 2017, Start um 14:00 Uhr im < ROTOR >, Volksgartenstrasse 6a

1. < ROTOR > Productive Wild Archive < rotor > 1999 (1994) – 2006

2. RHIZOM Catrin Bolt. Kapitalistischer Imperativ Capitalistic Imperative

3. GALERIE SCHAFSCHETZY Maria Temnitschka lost in thought

4. MUSEUM DER WAHRNEHMUNG Günter Walter. Parallelen Parallel lines

5. KUNSTGARTEN ICH & DU ODER SINNLICHKEIT & SINN ME & YOU: SENSIBILITY & SENSE. Beba Fink, Bishwajit Goswami, Renate Oblak, Karin Petrowitsch, Edda Strobl

 

Beide Führungen und der Rundgang fanden im Rahmen der Galerientage von aktuelle kunst in graz statt!

 

aktuelle kunst in graz Galerientage 5.-7. Mai 2017

  • Freitag, 5. Mai 2017, 18:00 bis 23:00 Uhr
  • Samstag, 6. Mai 2017, 10:00 bis 19:00 Uhr
  • Sonntag, 7. Mai 2017, 10:00 bis 17:00 Uhr

--> Eintritt frei im Rahmen der Galerientage!

http://www.galerientage-graz.at/

 

 

 

 

 

Günter Walter

 

 

 

 

Theres Rohde

Foto: Christine Olma

 

GÜNTER WALTER "Parallelen"

 

Linien und Farben sind die Komponenten im Werk des konkreten Künstlers GÜNTER WALTER (D), der daraus eine eigene Formensprache entwickelt. Parallel gesetzte, gerade Bleistift- oder Buntstift-Linien erzeugen Flächen von unterschiedlich dichter Struktur, wobei die Linie die Form vom Untergrund nicht in erster Linie umrandend abgrenzt, sondern als autonomes Gestaltungsmittel im Fokus steht. Diese oftmals eng nebeneinander gesetzten, teilweise ineinander greifenden, vielfach horizontal verlaufenden Linien strukturieren den Bildraum und verleihen ihm einen bestimmten Rhythmus, der variiert in mehreren Arbeiten auftaucht, arbeitet er doch meist in Serien. In seiner Ausstellung „Parallelen“ im Museum der Wahrnehmung zeigt GÜNTER WALTER Zeichnungen aus vier Bleistift- und vier Buntstiftserien.

Variationen in Struktur und Rhythmus tauchen ebenso bei Bleistift-Arbeiten mit sich kreuzenden Linien auf, welche trotz einer bestimmten Anzahl von Quadratflächen innerhalb des Werkes die Vorstellung eines Ausschnittes aus einem größeren Ganzen evozieren. Hier erfordert das Erkennen der ordnenden Struktur meist eingehendere Betrachtung im Unterschied zu der sich zügig erschließenden Ordnung in den Zeichnungen hauptsächlich horizontaler Linienführung, nach den Prinzipien lang - kurz, ganz - geteilt, symmetrisch - asymmetrisch, dicht - lose, rechts - links sowie oben - unten.

 

Ausgehend vom reduzierten Formenrepertoire - aus anfänglich gearbeiteten Schraffuren zur Darstellung von Flächen unterschiedlicher Farbqualität blieb schließlich die singuläre Linie - verwendet GÜNTER WALTER eine bestimmte Anzahl von reinen, ungemischten Farben, die in seinen Arbeiten interagieren, basierend auf subtilen Hell-Dunkel-Effekten, dem Komplementär- und Simultankontrast oder der Tiefenwirkung von Farben. Aus einiger Entfernung betrachtet erscheinen die aus Linien erarbeiteten Flächen stärker als solche, die Linien treten zugunsten der Farbe und dem damit verbundenen, differenzierten Ausloten von Farbnachbarschaften deutlich zurück. Eine nahezu distanzlose Betrachtung wiederum, ein Heran-Zoomen gewissermaßen, ermöglicht das Erkennen minimaler Unregelmäßigkeiten der Linie, geschuldet dem manuellen Prozess beim Farbauftrag mit Bunt- und Bleistiften: sich verändernder Druck oder Veränderung der Strichbreite durch Abrieb beim Ziehen einer Linie auf Papier über eine bestimmte Distanz oder auch das Durchscheinen des Papieruntergrundes. Diese feinen Unregelmäßigkeiten fordern auf zum genauen visuellen Abtasten jeder Arbeit. Dadurch entfalten die Zeichnungen ihren Reiz und grenzen sich zugleich ab von den Möglichkeiten der digitalen Herstellung.

 

Eva Fürstner

 

 

 

GÜNTER WALTER "Parallel lines"

 

Lines and colours are the components in the works of GÜNTER WALTER, concrete artist, who developes an individual vocabulary. Parallel lines of pencil and crayon create surfaces of varying dense structure whereby the line does not primarily delimit the shape from the underground but acts as an autonomous instrument of creation. These lines which are often drawn in nearest juxtaposition, some interleaved and mainly horizontally provide the image space with a texture and a certain rhythm which appears varied in several works as the artist works serially. GÜNTER WALTER shows in his exhibition "Parallel lines" in the Museum of Perception drawings of four series of pencil and crayon.

 

Variations in structure and rhythm also appear in pencil works with crossing lines which evoke the idea of a detail out of a larger entirety despite a defined number of squares within a drawing. These works require usually detailed watching to find out the arranged structure, in comparison to the system in the drawings of horizontal lines which can be captured easily, following the principles long - short, complete - split, symmetrical - asymmetrical, clustered - diverged, right - left as well as top - bottom.

 

GÜNTER WALTER reduced his repertoire of shapes, from early hatching to represent shapes of different quality of colour to the singular line. He now uses pure, unmixed colours which interact in his works, based on subtle effects of pale and dark, the complementary and simultanous contrast or the depth effect of colours. Examined from a distance the shapes as a result of lines emerge, while the lines eclipse in favour of the colour and the associated, distinguished leading of colour environments. A nereby approached contemplation, effectively a zoom on it, enables to discern minimal irregularities of the line due to the manual process of colour application with pencils or crayons: changing pressure or variation of the stroke through abrasion while drawing the line on the paper along a certain distance as well as the translucency of the paper underground. These delicate irregularities ask for accurate visual scanning of each created work. Thereby the drawings develop their allure and illustrate the difference to the possibilities of digital fabrication.

 

Eva Fürstner

 

 

 

Dr.in THERES ROHDE: Einführung und Gespräch mit GÜNTER WALTER zur Ausstellung „Parallelen“ im Museum der Wahrnehmung MUWA

 

„Die Linie ist eine Kraft – sie entlehnt ihre Kraft der Energie dessen, der sie gezogen hat.“

 

Diese Worte stammen nicht von mir und beziehen sich zunächst einmal auch nicht auf Günter Walter, für den ich heute diese Einführung sprechen möchte. Doch die These wird uns heute Abend begleiten und wir werden entdecken, dass sie uns die Augen für Walters Arbeiten öffnen können.

 

Das Zitat stammt aus Henry van de Veldes Essay „Die Linie“ aus dem Jahr 1910. Wer über die Linie redet und wer mit ihr arbeitet, der verweist häufig auf diesen Text des belgischen Alleskünstlers: Maler, Kunstgewerbler, Baukünstler. Auch Eugen Gomringer tat dies bereits vor 10 Jahren. Den Bezug zu Henry van de Velde stelle ich allerdings nicht her, um mein kunsthistorisches Wissen zu beweisen. Van de Velde und Gomringer spielen für mich persönlich eine wichtige Rolle und führen mich in meiner eigenen Biographie über Weimar, nach Ingolstadt und heute hier zu Ihnen ins MUWA nach Graz.

 

An der Bauhaus-Universität in Weimar verbrachte ich die Zeit meines Studiums und meiner Dissertation und befand mich damit an der Nachfolgeinstitution der einstigen Kunstgewerbeschule von eben diesem Henry van de Velde. Zu den Hochschulgebäuden zählen bis heute zwei, die er einst errichtete. Er wird dem Jugendstil zugeordnet, den man mit seinen Blumendekoren als etwas Überladenes, Phantastisches und Dekoratives verbindet. Betrachtet man allerdings die Bauten in Weimar, dann bleibt ein Staunen. Für damalige Verhältnisse waren sie geradezu nüchtern. Sie werden bis auf wenige Ausnahmen von nur einem Element verziert: der Linie.

 

Die Linie emanzipierte sich bei Van de Velde von den Aufgaben eine Umrandung oder Begrenzung zu sein. Im bisherigen Hilfsmittel wurde selbst ästhetisches Potenzial erkannt. „Die Linie ist eine Kraft“, so Van der Velde, nicht aber ohne seine eigene Rolle als Künstler zu unterstreichen: „Sie entlehnt ihre Kraft der Energie dessen, der sie gezogen hat.“ Die Linie sollte mir an meinem ersten Tag in Weimar begegnen und für mich bis heute eine wichtige Rolle spielen. Inzwischen habe ich längst erkannt, dass sie mehr als etwas Dekoratives ist. Sie ist von Bedeutung für jene Richtung von Kunst, für die ich heute hier stehe.

 

Aus der Vereinigung der Kunstgewerbeschule Van de Veldes mit der ebenso dort ansässigen Kunsthochschule ging 1919 das Bauhaus hervor. Auch dort setzte man sich wie bei Paul Klee mit der Linie auseinander. Neben ihm waren Walter Gropius, Wassily Kandinsky, Johannes Itten oder Lyonel Feininger Meister der Schule. Einem wurde dieser Lehrauftrag nicht zugewiesen, obwohl er zur gleichen Zeit auch in Weimar weilte: Theo van Doesburg. Er wird im Kontext dieses Abends eine wichtige Rolle spielen. Nur wenige Jahre später, 1930, prägte er in einem Manifest den Namen einer Kunstrichtung: Konkrete Kunst.

 

Das Bauhaus, der Russische Konstruktivismus und die DeStijl Richtung gelten als Vorläufer dieser ungegenständlichen Kunst, die eine nicht sichtbare Welt abbildet. Ihre Elemente abstrahieren von nichts. Sie sind nicht abstrakt, sondern konkret gemeint und so spielt neben Farben, Formen und Materialien speziell die Linie eine besondere Rolle. Eugen Gomringer, der Van de Velde zuerst in der Auseinandersetzung mit Günter Walter ins Spiel brachte, gilt als Vater der Konkreten Poesie, der sprachlichen Richtung der Konkreten Kunst. Eugen Gomringer kannte viele Vertreter der Züricher Konkreten der 1930er, als die Konkrete Kunst vor allem noch eine streng mathematische war. Er baute sich eine Sammlung von Gemälden u. a. von Richard Paul Lohse oder Max Bill auf. Vor 25 Jahren wurde diese Sammlung von der Stadt Ingolstadt angekauft und damit das Fundament des Museums für Konkrete Kunst gelegt. Seit 2014 bin ich hier beschäftigt, seit 2016 die Kuratorin am Haus. Als genau diese wurde ich eingeladen, heute hier zu sprechen. Über Henry van de Velde in Weimar, zu Eugen Gomringer in Ingolstadt führt mein Weg also heute zu Ihnen nach Graz, zu Ihnen Günter Walter. Ob Sie wollen oder nicht, der Konkreten Kunst werden Ihre Arbeiten häufig zugeordnet. Das habe ich in den Gesprächen mit Ihnen gemerkt, Sie sträuben sich ein bisschen. Sie möchten nicht "in diese Schublade" gepresst werden.

 

Betrachtet man die Haltung der Züricher Konkreten, die diese Kunstrichtung als etwas sahen, was rein mathematisch und rational begründet liegt und nichts Unbewusstes oder Subjektives zulässt, so kann ich diesen Widerwillen gut verstehen. Aber es gibt allen Grund sich hier zu entspannen. Das Museum für Konkrete Kunst in Ingolstadt hat mit seiner Direktorin Frau Dr. Simone Schimpf ein Team, welches die Grenzen der Konkreten Kunst längst nicht mehr so eng zieht. Der Begriff der Konkreten Kunst hat für uns nichts Statisches, Eindimensionales. Da ist Platz für Gegensätze und Entwicklung, auch für Subjektives. Da ist Platz für Günter Walter.

 

Was wir in der Ausstellung „Parallelen“ im Museum der Wahrnehmung sehen, sind Zeichnungen aus vier Bleistift- und vier Buntstiftserien. Dieser Titel hat mein Interesse geweckt. Der Begriff der Parallele kommt aus dem Griechischen und bedeutet „nebeneinander befindlich“. Er ist in verschiedenen Feldern im Einsatz. Zum Ersten bezeichnet die Parallele in der Geometrie zwei Geraden, die in einer Ebene liegen, sich allerdings nirgends schneiden, sondern eben parallel zueinander stehen. Zum Zweiten bezeichnet eine Parallele eine Ähnlichkeit, sei es von einem Verhalten oder einem Sachverhalt. Zum Dritten gibt es die Parallele in der Musik. Damit wird entweder beschrieben, dass zwei Stimmen eine melodische Bewegung in gleichbleibenden Intervallen ausführen oder es bedeutet das harmonische Verwandtschaftsverhältnis zwischen Akkorden oder Tonarten. Geometrische Beziehungen, Ähnlichkeiten, Musik - auch wenn es zunächst abwegig klingt, all das steht in Beziehung mit den Werken Günter Walters. Gerne möchte ich Ihnen das ausführen. Am Begriff der „Parallelen“ ist besonders, dass er sowohl den Prozess als auch das Ergebnis dieser Werke beschreibt - Werke voll aus Linien.

 

Günter Walter zieht Linien. Günter Walter kreiert keine Formen. Günter Walter schafft keine Umrisszeichnungen. Günter Walter zieht Linien. Die Linie steht für sich selbst. Sie hat sich emanzipiert. Sie ist zum autonomen Gestaltungsmittel geworden. Formen entstehen, doch sie sind ihm nicht wichtig, sie sind das Resultat seines Konzepts, eines Linien-Konzepts. Walter zieht seine Linien parallel. Er nimmt das Lineal als Hilfsmittel, um Genauigkeit zu erlangen. Die Linie hat für ihn etwas Objektives. Er geht geplant vor, fertigt zunächst Entwürfe und nur die, die ihn überzeugen, führt er in fertigen Zeichnungen aus.

 

Manche Zeichnungen basieren auf horizontaler Ausrichtung, manche auf vertikaler. In jedem Fall liegt den ausgeführten Parallelen eine geordnete Geometrie zu Grunde. Doch ob horizontal oder vertikal: Linie um Linie, kann so etwas Geplantes interessant sein? Und ob, denn hier greift die zweite Bedeutungsschicht des Begriffs der Parallelen. Die Parallelen von Walter sind nicht gleich, sie sind ähnlich und die teils nur minimalen Abweichungen erzeugen die Spannungen in den Bildern.

 

Wo es Ähnlichkeiten gibt, da existieren auch Unterschiede. Diese Unterschiede resultieren aus der Hand Günter Walters selbst. Erinnern wir uns an Henry van de Velde: „Die Linie ist eine Kraft – sie entlehnt ihre Kraft der Energie dessen, der sie gezogen hat.“ Derjenige, der hier Linien zieht, das ist Günter Walter. Arbeitet er mit dem Lineal, so ist es doch noch immer kein Computer, sondern seine Hand, die die Parallelen schafft. Mit ihr kann keine 100%ige Gleichmäßigkeit erzeugt werden – und Günter Walter will es auch nicht. Seine Arbeiten leben zum einen vom objektiven Charakter der Linie, zum anderen durch die kleinen Störungen. Das ist nicht nur eine Folge der Technik, sondern auch des persönlichen Befindens des Künstlers. Auch dies schleicht sich in den Prozess ein und führt zum subjektiven Charakter der Arbeiten. Walter liebt das Spiel mit den Widersprüchlichkeiten: subjektiv – objektiv. Lassen sie sich in den Bleistiftarbeiten aufspüren, dann gilt dies wohl noch viel mehr in seinen Werken gezeichnet mit Buntstift.

 

Gerade die Farbe hat für den Künstler etwas Subjektives. Nichtsdestotrotz geht er auch hier ganz geplant vor. Walter kümmert sich in seinen Entwürfen zunächst um die Farbigkeit. Er experimentiert so lange, lässt teilweise den Zufall entscheiden, bis er den Klang gefunden hat, mit dem er weiterarbeiten will. Und mit dem Klang sind wir bei der dritten Bedeutungsebene der Parallele. Wir sind bei der Musik. Dort hat die Parallele etwas mit melodischen Abständen oder mit einem harmonischen Verhältnis zu tun. Auch das sind wiederum Aspekte, die man in den Werken von Walter wahrnehmen kann.

 

Tatsächlich sieht der Künstler seine Arbeiten ganz in der Nähe der Musik. Er erzählte mir, seine vielen Skizzen münden am Ende in einer Zeichnung. Dieser Vorgang erinnert, so sagte er, der Arbeit an einer Partitur. Bei einer Partitur handelt es sich um eine Notation mehrstimmiger Musik. Einzelstimmen sowie ihre Koordination lassen sich an ihr überblicken. Auch eine Partitur basiert auf Linien: auf Notenlinien. Sie stellen das Gerüst dar, auf dem die Töne in Rhythmen angeordnet sind. Jede Zeile wird von einem anderen Instrument des Ensembles gespielt. Jede steht für sich, doch macht sie erst Sinn in einem Zusammenspiel. Von Bedeutung ist weniger der einzelne Ton, sondern der Gesamtklang. Töne und Klangfarben, es gibt sie in der Musik und in der Kunst. Dass das Vokabular beider Richtungen einander derart gleicht, halte ich für keinen Zufall. Und ich bin sicher, dass tut auch Günter Walter nicht. Es gibt eine weitere Gemeinsamkeit zwischen seinen Zeichnungen oder einer Partitur: Sie sind anspruchsvoll. Für den, der sie erstellt und den, der sie betrachtet. Eine Partitur aufzusetzen, erfordert meisterhaftes Geschick. Um zu ihr zu gelangen, wird vieles probiert, vieles verworfen. Etwa weil die Stimmen doch nicht harmonieren oder weil die erzeugten Spannungen nicht überzeugend genug sind. Die Genialität desjenigen, der eine Partitur schreibt, steckt vor allem in seinem Vorstellungsvermögen. Er vermag es, zu imaginieren, welchen Gesamtklang seine Aufzeichnungen beim Spielen ergeben. Das ist für den Betrachter weitaus schwieriger. Für den, der sie zu lesen vermag, bietet sie nach konzentriertem Betrachten Orientierung. Wer nicht über musikalisch-theoretisches Vorwissen verfügt, für den stellen die Blätter wohl nur ein Gewimmel von Punkten an Strichen auf Linien dar. Die Partitur ist etwas, auf das sich der Betrachter einlassen muss.

 

Exakt das verlangt Günter Walter auch vom Betrachter seiner Werke. Er wünscht sich, dass er sich Zeit nimmt und Geduld aufbringt. Er wünscht sich, dass er die Bilder ansieht, wie er Musik hören würde. Auch sie kann man nicht rasch erfassen. Aber wenn man sich einnehmen lässt von der Kunst, dann löst sie etwas aus. Dann ergibt sich wie bei der Partitur eine Nah- wie Fernwirkung. Von Nahem kann er sich die Details jeder einzelnen Linie und Linienführung erschließen. Es zeigen sich, ähnlich wie in der Musik, die Stimmungen des Künstlers und auch die kleinen Unregelmäßigkeiten der Linie.

 

Betrachtet er das Werk aus der Ferne, dann zeigt sich das große Ganze, das Besondere des Gesamtbildes. Da erkennt man kaum noch den einzelnen Strich, da offenbaren sich stattdessen farbige Felder. Selbst Bleistiftarbeiten wirken aus der Ferne farbig! Nah wie fern, beides hat also seinen Reiz. Für beides braucht man Zeit!

 

So schön der Vergleich ist: Partitur und Zeichnung lassen sich aber nicht vollkommen gleichsetzen. Um den Klang der Partitur zu erleben, braucht es das Ensemble oder Orchester. Für den Farbklang der Bilder ist solche Übersetzungsleistung nicht vonnöten. Die fertigen Zeichnungen kann der Betrachter direkt erleben. Und ich spreche nicht aus Versehen vom Erlebnis. Denn erst dieses setzt ihre ganze Kraft der Linie frei, von der Henry van der Velde gesprochen hat. Ob man nun ein Musikstück von der CD hört oder die Bilder Günter Walters auf einer Fotografie sieht: Nie kommt ein solcher Kontakt nur annähernd an die Kraft heran, die sich freisetzt, wenn man selbst zugegen ist. Da nützt keine Reproduktion etwas. Da braucht es direkte Anwesenheit.

 

 

THERES ROHDE IM GESPRÄCH MIT GÜNTER WALTER

 

Rohde: Wenn man sich die Arbeiten von Van de Velde anschaut, dann sieht man oft etwas Dekoratives, einen Mäander, ein Muster. Davon sind Ihre Arbeiten ganz weit entfernt. Sie haben immer einen Anfangs- und einen Endpunkt. Was unterscheidet Ihre Linien von jenen eines Henry Van de Velde?

 

Walter: Muster ist etwas, das ich unbedingt vermeiden will, was mir die Verwendung des Zufalls ermöglicht, da der Zufall Unregelmäßigkeit mit sich bringt und ein Muster braucht Regelmäßigkeit.

 

Rohde: Was mir bei Ihren Arbeiten aufgefallen ist, dass Sie sehr viel mit Kontrasten arbeiten. Es gibt verschiedene Ebenen von Kontrasten, die Farbkontraste oder den Kontrast in der Materialität, es gibt diese geraden Kanten und dieses ausfransende Papier bei manchen Arbeiten. Und es gibt den Kontrast zwischen sehr dicht gesetzten Linien und Arbeiten mit freieren Flächen. Erzählen Sie uns bitte etwas zu den verschiedenen Kontrasten!

 

Walter: Das Wichtigste ist der Farbkontrast. Was mich sehr fasziniert sind die Komplementär-Kontraste und ich finde es besonders interessant, bei den Komplementär-Kontrasten eine verwandte Farbe jeweils dazu zu nehmen, z. B. bei Grün und Rot noch einen anderen Grün- oder Rotton, der dann eine Balance nötig macht, damit das Ganze trotzdem als Kontrast erhalten bleibt. Nur die beiden Farben, die ursprünglich den Komplementärkontrast bestimmen, z. B. Violett - Gelb wäre mir zu langweilig. Dadurch dass ich dem Violett noch einen Blauton dazugebe oder dem Gelb ein Orange, entsteht für mich von der Farbigkeit eine interessantere Situation, die mir mehr Möglichkeiten eröffnet.

 

Rohde: Und der Kontrast des Materials zur Zeichnung, bei einigen Bildern sieht man diesen ausgefransten Rand des Papiers?

 

Walter: Ich würde das hier nicht unbedingt als Kontrast sehen. Ich brauche auch für jede Zeichnung, für jedes Vorhaben das richtige Papier, den richtigen Untergrund und teste dann verschiedene Möglichkeiten aus. Wenn ich eine größere Zeichnung mache und einen poröseren Strich haben will, der noch mehr Unregelmäßigkeit beinhaltet, nehme ich etwas raueres Papier, Büttenpapier mit einer raueren Oberfläche. Bei diesen Zeichnungen hinten geht es mir eher darum, dass der Strich möglichst gleichmäßig sein sollte. Wenn ich einen engen Abstand von 1 Millimeter anstrebe, muss das Papier sehr glatt sein. Da nehme ich dann satiniertes Büttenpapier, das hat den klassischen Büttenrand.

 

Rohde: Also provozieren Sie manchmal die Störungen, indem Sie gezielt ein bestimmtes Material verwenden?

 

Walter: Ja, das könnte man so sagen.

 

Rohde: Ich habe kurz beschrieben, wie Sie vorgehen. Sie haben Vorzeichnungen, dann müssen Sie öfter probieren, Ansätze manchmal auch verwerfen. Aber vielleicht können Sie das nochmals selbst beschreiben? Wie kommen Sie zu so einer Arbeit, wie lange dauert das? Was sind die längsten Schritte, was dauert kürzer?

 

Walter: Also der erste Schritt ist natürlich, die Idee zu haben. Das basiert meistens auf etwas, das ich sehe. Ich denke mir nichts aus, im Sinne von Mathematik, sondern ich sehe etwas, ich erlebe etwas, habe einen Eindruck und der ruft die Idee hervor. Das kann beispielsweise das Licht- und Schattenspiel sein, das die Sonne mithilfe eines Balkongeländers hervorruft, also eigentlich etwas Banales, Einfaches. Es kann sein, dass ich in einer Situation auf dieses Ereignis stoße, dass ich fasziniert bin und mir denke, dass ich etwas daraus machen kann. Dann halte ich das auf einem kleinen Zettel fest, damit ich es nicht vergesse und lege es dann in einer Mappe ab. Ich gehe also nicht unbedingt gleich dran, sondern sammle diese Zettel, weil ich gerade ohnehin mit etwas beschäftigt bin und nicht sofort damit anfangen kann. Wenn ich dann den richtigen Zeitpunkt finde, hole ich den Zettel wieder heraus und mache noch mehr Freihandskizzen ohne Lineal. Wenn ich an den Punkt komme, wo ich denke, es lohnt sich, da kann ich etwas damit machen, kommt das Messen und das Lineal dazu. Dann kommt auch die Überlegung dazu: Welcher Grund ist der richtige, welche Sorte Papier, welches Format? Ist es etwas Kleinformatiges oder könnte es etwas Großformatiges werden?

 

Wenn es sich um eine farbige Zeichnung handelt, stelle ich die Farben zusammen, wie ich schon erzählt habe, aufgrund von kleinen Flächen, die ich schraffiere, weil ich die Farbe besser sehen kann, wenn sie flächenhaft ist, als wenn sie nur linear ist. Dann suche ich die richtigen Farben über einen längeren Erforschungsprozess und stelle sie zusammen. Die Farbstifte sind ja nummeriert. Es entstehen dann Reihen mit Nummern und kleinen Farbflächen darunter. Ich schneide sie dann auch aus und füge sie wieder zusammen, solange bis es eben passt.

 

Dann geht es um die Abstände der Linien zueinander. Wenn die Farben aufgrund von diesen Flächen festgesetzt sind, arbeite ich mit dem Erproben der Linien und der Linien-Abstände. Wenn das dann auch soweit ist, geht es um die Maße: In welchem Rhythmus will ich arbeiten? Wenn ich sechs Farben habe, ergibt sich ein Sechser-Rhythmus für die ganze Fläche. Die Linie dient mir dazu, eine lebendige Farbfläche herzustellen, die von einem bestimmten Rhythmus durchzogen ist. Der Rhythmus ergibt dann die Gesamtform, auch das Maß. Ganz einfach: Wenn ich 6 Farben habe, muss das Maß im 6-er-Rhythmus gehalten sein, d.h. am Schluss muss alles idealerweise teilbar durch 6 sein, damit es stimmt.

 

An dem Punkt nehme ich dann Millimeter-Papier zuhilfe und schneide es in dem Maß zu, in dem ich arbeiten will, setze die Markierungen für die Linien. Ich ziehe das Millimeter-Papier auf das Zeichenpapier oder den Karton auf, ähnlich einem Passepartout, befestige das auf dem Zeichenbrett, einem alten Architekten-Zeichentisch, und dann geht es los.

 

Rohde: Daraus wird deutlich, dass in der Vorarbeit die meiste Zeit steckt.

 

Walter: Es sind zwei völlig unterschiedliche Phasen. Es kann sein, dass, wenn ich eine Idee habe, ich ziemlich aufgeregt bin und ich mir denke: Diese Idee darf nicht verloren gehen, da mache ich etwas draus. Vor meinem inneren Auge entsteht dann schon etwas, was dann nachher gar nicht so wird. Es passiert dann auch, dass ich an den Punkt komme, dass ich das, was ich mir ausgedacht habe, nicht so realisieren kann, dass es mit den Mitteln nicht geht, ich da was anders machen müsste. Ich verwerfe es dann, mache eine Pause und fange etwas Neues an.

 

Rohde: Ich habe ja in meiner Einführung viel über die Parallelen zur Musik gesprochen. Was ich sehr interessant fand, als ich die Arbeiten hier endlich gesehen habe, dass durch diese Farbspiele Vibrationen entstehen. Die Farben wirken unheimlich leuchtend, obwohl Sie ja keine Neonfarben verwenden. Wie sehen Sie dieses Leuchten, diesen Klang im Vergleich zur Musik? Wie nah sehen Sie Musik und Ihre Arbeiten zueinander?

 

Walter: Die Einbeziehung des Zufalls habe ich ja eigentlich John Cage zu verdanken. Ich höre sehr gern Klaviermusik von John Cage, Stücke für präpariertes Klavier, die auf die Nutzung des Zufalls zurückzuführen sind. Ich fand es ganz spannend und dachte, wenn man das mit Musik machen kann, muss man das auch mit Zeichnung machen können – das ist die Verbindung dazu. Aber ich höre auch sehr gern Klaviermusik von Bach, diese Ordnung und diese Klarheit spricht mich sehr an und ich habe dann manchmal das Bedürfnis, das in meinen Zeichnungen, gerade in meinen Bleistiftzeichnungen zum Ausdruck zu bringen.

 

Rohde: Wir haben ja sehr viel über Konzepte und Vorbereitung gesprochen. Ich möchte jetzt zum Schluss zu einer konkreten Arbeit kommen, zu Ihrer jüngsten Arbeit, mit dem Titel „Kreuz und quer“. Ich fand sie sehr interessant, weil darin drei Komponenten zusammenkommen: Mathematik, Zufall und das Spiel. Um es kurz zu erklären: Es sind Arbeiten, die aus 12 x 12 Quadraten bestehen, die in Diagonalen geteilt werden, im Unterschied zu den Arbeiten, die hier überwiegen. Die Diagonalen ergeben nicht nur einfach eine Teilung, sondern sie entstehen durch den Zufall, indem Sie die Kanten in sechs Teile teilen und den Ausgangs- und den Endpunkt würfeln. Das fand ich ein ganz interessantes Spiel. Wie stehen diese Arbeiten im Vergleich zu jenen, die wir hier sehen und welche Bedeutung hat das Spiel für Sie?

 

Walter: Ich denke, eine Bewegung geht hin zur Ruhe, Stille und die andere Bewegung geht hin zur Bewegung. Das hat mich auf diese „Kreuz&Quer“-Serie gebracht. Ich habe mich viele Jahre hauptsächlich in der Horizontalen bewegt mit meinen Zeichnungen. Die Vertikale und die Diagonale sind verhältnismäßig neu. Es war für mich einfach notwendig, einmal mit der Diagonalen zu arbeiten, das kleine Quadrat mit der Diagonalen zu teilen. Aber es war für mich gleich klar, es darf nicht auf eine regelmäßige Art passieren, sondern ich will, dass das Feld, das sich bildet, durch unregelmäßige Diagonalen bestimmt wird. Die Erfahrung mit dem Würfel hatte ich schon vorher und wenn man dann einen Würfel hat, ist die Zahl 6 natürlich naheliegend. Also habe ich die Oberkante des Quadrats in 6 Teile geteilt und die Unterkante auch und mithilfe des Würfels den Ansatzpunkt und den Ankunftspunkt der Diagonalen bestimmt. So entstehen im Quadrat 6 verschiedene Möglichkeiten der Quadratteilung. Dieses Prinzip habe ich dann fortgeführt, dass ich das Quadrat nicht nur von oben geteilt habe, sondern auch von links nach rechts. Dann habe ich es noch variiert mit 6 verschiedenen Härtegraden, deren Einsatz auch durch den Zufall bestimmt ist. Dann kann man noch mehrere Diagonalen dazu ziehen, um das Feld zu teilen. Irgendwann wird es dann so dicht, dass das Quadrat fast zugezeichnet ist. An einem Punkt war es mir dann zu viel. Das hat so was Spielerisches, wozu ich auch stehe. Zu diesem Prozess gehört auch, Freude daran zu haben, spielerisch etwas auszuprobieren.

 

Rohde: Ich glaube, als Schlusswort könnte man sagen, dass es hervorragend ist, dass diese Arbeit einen Ausblick gibt: Sie machen weiter, die Arbeit wird noch weiter wachsen. Was auch so wunderbar ist, es ist eine Arbeit mit einem gewissen Augenzwinkern. Ich glaube, das passt ausgezeichnet zum MUWA und zum Museum für Konkrete Kunst und wir sind gespannt, was noch kommt!

 

 

 

 

GÜNTER WALTER, geboren 1943 in Fürth/Bayern, Studium an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, Mitglied im Künstlerbund Baden-Württemberg, lebt und arbeitet in Freiburg. Zahlreiche Einzelausstellungen (Auswahl): 2017 Galerie Abbühl, Solothurn, Schweiz, Kunstverein Erlangen; 2016 pro arte Ulmer Kunststiftung; 2015 märz Galerie Mannheim, Galerie Ulf Larsson, Köln; 2014 Galerie Linda Treiber, Ettenheimmünster, kunst galerie fürth, Merdinger Kunstforum; 2013 Stadtmuseum Hüfingen, Verein für aktuelle Kunst Ruhrgebiet (VfaK); 2012 märz Galerie Mannheim, Akademiegalerie im Weisbachschen Haus, Plauen, Galerie aircube, Linz; 2011 Kunsthaus Rehau, Institut für konstruktive Kunst und konkrete Poesie, märz Galerie Mannheim, Galerie artopoi, Freiburg; 2010 Galerie artopoi; Ausstellungsbeteiligungen u.a. im Kunstverein Tiergarten, Berlin, in der Galerie Hein Elfering, Staphorst, in der galerie konkret, Sulzburg, im Museum modern art, Hünfeld, in der Gesellschaft für Kunst und Gestaltung (gkg), Bonn. 1977 Preis der Commerzbank Nürnberg für Malerei. Arbeiten in öffentlichen und privaten Sammlungen, u.a. in der Sammlung Eugen Gomringer, Institut für konstruktive Kunst und konkrete Poesie, Rehau, im Regierungspräsidium Freiburg und in der pro arte ulmer kunststiftung.

 

THERES ROHDE, geboren 1983 in Heidelberg, ist Kuratorin am Museum für Konkrete Kunst in Ingolstadt. Die Medien- und Kulturwissenschaftlerin studierte an der Bauhaus-Universität Weimar und der Università degli Studi di Modena e Reggio Emilia. Von 2011 bis 2013 war sie Stipendiatin am DFG-Graduiertenkolleg Mediale Historiographien zum Thema Die Bau-Ausstellung zu Beginn des 20. Jahrhunderts oder „Die Schwierigkeit zu wohnen“. In diesem Rahmen veröffentlichte sie Beiträge zu den Ausstellungsarchitekturen Ludwig Mies van der Rohes, zu Manuals und Warenbüchern sowie zum Expositionswesen der 1920er und 1930er Jahre. Am Museum für Konkrete Kunst setzt sie nun eigene Ausstellungen im Kunst- wie im Designbereich um, etwa Verknüpft. Haleh Redjaian und die Sammlung, Logo. Die Kunst mit dem Zeichen und ganz aktuell Out of Office. Büro-Kunst oder das Büro im Museum.