Ausstellung / Exhibition

ESTHER STOCKER

"Geometrische Empfindungen"

"Geometric Sensations"

 

 

Eröffnung / Opening: 13.09.2024, 19.30 Uhr

 

Begrüßung durch Gemeinderätin Dr.in CLAUDIA UNGER, Leiterin der Abteilung Volkskunde im Universalmuseum Joanneum, in Vertretung von Kulturstadtrat Dr. GÜNTER RIEGLER

 

Im Rahmen der Eröffnung führt Dr.in TANJA GURKE, Kunsthistorikerin, Kuratorin, Geschäftsleiterin des Grazer Kunstvereins, nach einer Einführung ein Gespräch mit der Künstlerin ESTHER STOCKER.

 

Ausstellung / Exhibition: 14.09.2024-28.02.2025

 



Kostenfreie Führung für alle Pädagog:innen durch die Kunstausstellung ESTHER STOCKER "Geometrische Empfindungen" mit einer Einführung ins Kunst-Vermittlungsprogramm

  • Dienstag, 17.09.2024, 17.00 Uhr
  • Mittwoch, 18.09.2024, 17.00 Uhr

 


 

 

Ausstellungsbericht von

MICHAELA REICHART,

Leiterin der Kulturredaktion der Kronenzeitung Steiermark

vom 16.9.2024.


 

ESTHER STOCKER
„Geometrische Empfindungen“

In ihrer Ausstellung „Geometrische Empfindungen“ zeigt die Künstlerin ESTHER STOCKER im Museum der Wahrnehmung MUWA eine Auswahl von Bildern und Objekten sowie eine eigens für den Raum entwickelte Installation.

Mit dem Element der Linie - ausschließlich in Schwarz und Weiß – entwickelt die Künstlerin sowohl auf der Fläche als auch im Raum komplexe Strukturen. Im Interview mit Alberto Fiore definierte sie 2011 die Rolle dieses formalen Elementes: „Ich kann mir vorstellen, dass die Welt vollständig auf der Linie basiert. Die Linien schaffen eine Struktur, ein Skelett, das als das ‘Alles‘ betrachtet werden kann, in dem jeder von uns lebt. Alle unsere Bewegungen basieren, wie auch in der Architektur, auf Linien und Bahnen. Das ist etwas Existenzielles und Formales, dem man sich nicht entziehen kann.“

ESTHER STOCKERS Werke beruhen auf Systemen, die sie aus einfachen Elementen entwickelt und in unterschiedlichen Erscheinungsweisen durchspielt. So oszilliert ihr Werk in einem stetigen Fluss zwischen der Suche nach Ordnung und deren Auflösung, letztere erreicht sie oft nur durch geringfügige Verschiebungen des Systems. In ihren jüngeren dreidimensionalen Arbeiten verrätselt und verwischt sie die Strukturen durch Knüllen der strukturierten Fläche.

Mit der Wahl des Titels "Geometrische Empfindungen" unterstreicht ESTHER STOCKER, dass ihr Werk nicht primär auf mathematischen Berechnungen beruht, sondern von einer intuitiven Herangehensweise geprägt ist. Die formale Sparsamkeit steht der Wahrnehmung, den Gedanken und der Bewegung der Betrachter:innen gegenüber. Sowohl beim Betrachten der Bilder als auch beim Durchschreiten der Rauminstallationen erleben sich diese - durch individuelle Blick- und Positionswechsel - als Akteur:innen innerhalb sich kontinuierlich ändernder Eindrücke.

Eva Fürstner / Sabine Richter


ESTHER STOCKER
„Geometric sensations“
 
In her exhibition "Geometric Sensations", the artist ESTHER STOCKER is showing a selection of pictures and objects as well as an installation specially developed for the space at MUWA Museum of Perception.

Using the element of the line - exclusively in black and white - the artist develops complex structures both on the surface and in space. In an interview with Alberto Fiore in 2011, she defined the role of this formal element: "I can imagine that the world is based entirely on the line. The lines create a structure, a skeleton that can be seen as the 'everything' in which each of us lives. All our movements, as in architecture, are based on lines and trajectories. It's something existential and formal that you can't escape."

ESTHER STOCKER's works are built on systems that she develops from simple elements and plays through in different manifestations. Her work thus oscillates in a constant flow between the search for order and its dissolution, the latter of which she often only achieves by slightly shifting the system. In her more recent three-dimensional works, she puzzles and blurs the structures by crumpling the structured surface.

By choosing the title "Geometric Sensations", ESTHER STOCKER underlines the fact that her work is not primarily based on mathematical calculations, but is characterized by an intuitive approach. The formal economy is juxtaposed with the perception, thoughts and movement of the viewer. Both when looking at the pictures and when walking through the spatial installations, they experience themselves - through individual changes of gaze and position - as actors within continuously changing impressions.

Eva Fürstner / Sabine Richter

 

ESTHER STOCKER, geboren 1974 in Silandro, Italien. Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, der Accademia di Belle Arti di Brera in Mailand und dem Art Center College of Design in Pasadena, Kalifornien. Zahlreiche österreichische und internationale Einzel- und Gruppenausstellungen, Arbeiten im öffentlichen Raum sowie künstlerische Interventionen seit 1995 (Auswahl): Mondriaan House Amersfoort, Metrostation Vittorio Emanuele Rom, MAXXI Rom, Vasarely Museum Budapest, Fondazione Alberto Peruzzo Padua, drj art projects Berlin, Neuer Kunstverein Wien, Saag Fabrik Wörthersee, Josef Hoffmann Museum Brtnice, Galleria 10 A.M. ART Milano, Echigo Tsumari Art Triennale Japan, Galerie Grill Graz, Museum für Konkrete Kunst Ingolstadt, Salzburger Festspiele, Museum Liaunig Neuhaus, Galerie Alberta Pane Venedig und Paris, Internationale Istanbul Triennale Istanbul, Galerie St.Hilaire Freiburg, Kunstverein Ulm, Galerie Krobath Wien, Mario Mauroner Contemporary Art Wien, Museum Ritter Waldenbuch, kunstgalerie bonn Bonn, Künstlerhaus Halle für Kunst und Medien Graz, MUSEUM 52 London, CCNOA – Center for Contemporary Non-Objective Art Brüssel, Kunsthalle Krems, Setouchi Art-Isetan Shinjuku Main Store Tokio, Galerie artmark Wien, Parallel Vienna Wien, Galerie Lindner Wien, Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Staatsoper Wien, Museum im Kulturspeicher Würzburg, Galerie Závodny Mikulov, Parlament Wien, Forum Stadtpark Graz, Minoritengalerien Graz, Kunsthaus Mürz, Galerie im Trakl-Haus Salzburg, ISCP Brooklyn, Kunstmuseum Stuttgart, Belvedere 21er Haus Wien, Bunkier Sztuki Gallery of Contemporary Art Krakau, Austrian Cultural Forum New York, Vera Munro Hamburg, Künstlerhaus Wien, Essl Museum Klosterneuburg, Österreichische Galerie Belvedere, MMKK Klagenfurt, Kunsthaus Graz, Secession Wien, Neue Galerie Graz, Victorian Arts Center Melbourne, Semperdepot Wien
 
ESTHER STOCKER erhielt zahlreiche Preise, darunter den Preis der Stadt Wien (2009), den Südtiroler Preis für Kunst am Bau (2007), den Otto-Mauer-Preis (2004), den Förderpreis für Bildende Kunst des BKA (2004), den Anton-Faistauer-Preis (2002) und den Paul-Flora-Preis (2002). Ihre Arbeiten sind in vielen bedeutenden öffentlichen Sammlungen vertreten. Sie lebt und arbeitet in Wien.
https://www.estherstocker.net/

 

Dr.in TANJA GURKE, geboren 1971 in Graz, absolvierte von 1989 bis 1998 das Diplom- und Doktorratsstudium der Kunstgeschichte an der Karl-Franzens-Universität Graz, arbeitete in diesem Zeitraum als Tutorin und Lektorin am Institut für Kunstgeschichte der Universität Graz und verfasste Kunstkritiken. Nach der Buchhändlerprüfung an der Wirtschaftskammer Graz 2000 leitete sie die Filiale der Fachbuchhandlung Prachner in Graz, später den Kunsthaus-Shop und das Referat Shops, Buch- und Verlagwesen an der Landesmuseum Joanneum Gmbh sowie den Verlag des Haus der Architektur Graz. Seit 2010 organisiert TANJA GURKE die Reihe Häuser schaun für das Haus der Architektur Graz. 2010 übernahm sie die Büroleitung und Pressearbeit des Grazer Kunstvereins und seit 2016 schließlich dessen Geschäftsleitung. Parallel dazu arbeitet sie als freiberufliche Kuratorin und Kulturmanagerin und ist nach sechs Jahren Mitgliedschaft des Landeskulturkuratoriums nun im Fachbeirat für Bildende Kunst, Neue Medien und Architektur.